Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung des Erlebnisses unserer Besucher. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit unserer Verwendung von Cookies einverstanden. Mehr

„100% ich.“ im DiversityParcours: effektiver Ansatz für mehr gelebte Vielfalt?

Sechs Wochen hatte Audi den DiversityParcours am Standort Neckarsulm sowie neun Wochen am Standort Ingolstadt zu Gast. Wo die Herausforderungen lagen und welche Erkenntnisse das Diversity Management-Team bei Audi aus dieser intensiven Zeit gewonnen hat, hat uns Denise Mathieu, Leiterin des Diversity Managements der AUDI AG, im persönlichen Interview erzählt.

Kathrin S. Trump: Denise Mathieu, lassen wir das Projekt „DiversityParcours bei der AUDI AG“ gemeinsam Revue passieren. Insgesamt 15 Wochen - so lange hat noch keiner unserer Kunden mit dem Parcours gearbeitet! Warum habt Ihr Euch generell für den Parcours als „Sensibilisierungstool“ und vor allem für dieses Eventformat entschieden? (Details zum Projekt finden Sie hier).

Denise Mathieu: Wir wollten das Thema Vielfalt vor allem anschaulich und ansprechend präsentieren. Es gilt, in einem Großunternehmen wie Audi möglichst viele Zielgruppen zu erreichen und gleichzeitig eine gemeinsame Klammer für alle zu finden. Über die zahlreichen interaktiven Elemente und Tools des Parcours ist uns das gut gelungen, denke ich. Auf diese Art sind die vielen Facetten von Vielfalt für unsere Auszubildenden, Mitarbeitenden und Führungskräfte erlebbar geworden. Uns war wichtig, einen persönlichen Bezug herzustellen, damit die Besucher*innen des Parcours ihre Ideen und Gedanken wieder zurück ins Unternehmen tragen.
 

Kathrin S. Trump: Für dieses Projekt gab es einiges zu stemmen: Euer Team musste Räumlichkeiten organisieren, die Logistik an den Standorten und das Besuchermanagement planen, den Parcours im Unternehmen bekannt machen und Aufmerksamkeit dafür schaffen – was waren die größten Herausforderungen für Euch und wie seid Ihr ihnen begegnet?

Denise Mathieu: Der Parcours und sein thematischer Fokus tragen zur Umsetzung unserer Unternehmensstrategie bei, das war von Anfang an eine wichtige Voraussetzung und bedeutete einen hohen Stellenwert für das Projekt. Im nächsten Schritt haben wir die Verantwortlichen der beiden Standorte informiert und deren Unterstützung eingeholt. Sie haben sich sehr aktiv dafür eingesetzt, das Projekt im Unternehmen bekannt zu machen und unsere Mitarbeitenden dafür zu interessieren. Auch die Betriebsräte waren früh an unserer Seite. Unsere Audianer*innen helfen zusammen, und es war schön, das auch bei diesem Projekt zu erkennen. Unterschiedlichste Unternehmensbereiche haben standortübergreifend Hand in Hand gearbeitet, um beispielsweise die Logistik effektiv zu gestalten. Mich persönlich hat es sehr gefreut, wie engagiert und wertschätzend das von statten ging.


Kathrin S. Trump: Mit ein paar Wochen Abstand betrachtet: was konnte der Parcours im Bewusstsein der Audianer*innen verändern?

Denise Mathieu: Die Zahlen sprechen zunächst mal für sich, wir waren an beiden Standorten gut ausgebucht. Es ging uns vorrangig darum, ein gemeinsames Grundverständnis zu schaffen. Das positive Feedback geht aber deutlich darüber hinaus: Viele Abteilungen wollen sich nun intensiver mit Diversity und den einhergehenden Fragen beschäftigen. Das lässt sich allein an den Nachfragen für weiterführende Schulungen festmachen. Auch das e-Book „DiverSophia“ nutzen unsere Audianer*innen im Nachgang verstärkt. Das ist natürlich eine tolle Bestätigung und Motivation, dran zu bleiben und diese Themen weiter zu vertiefen. Idealerweise würden wir gern alle Mitarbeitenden ermutigen, sich damit auseinanderzusetzen und ihr Bewusstsein für die eigenen Verhaltensmuster zu schärfen.


Kathrin S. Trump: Ihr habt den Parcours in eine eigene Kommunikationskampagne zu Unconscious Biases unter dem Motto 100% ich eingebettet. FC Bayern-Profi Jérôme Boateng ist prominenter Botschafter dafür - ein Role Model für gelebte Vielfalt und Respekt.

Denise Mathieu: Jérôme ist ein glaubwürdiger, gewinnender Botschafter aufgrund seiner eigenen Geschichte. Er gibt den abstrakten Begriffen Vielfalt und Toleranz ein Gesicht – in seinem Fall ein sehr sympathisches und bekanntes! Er schildert seine Erlebnisse auf und neben dem Fußballplatz eindringlich und offen. Wir haben hier vor Ort erlebt, wie sehr er Zuhörer*innen damit fesseln kann. Ganz einfach, weil es ihm generell wichtig ist. Dass er sich die Zeit genommen hat, unseren Parcours in Ingolstadt zu besuchen, war auch für uns eine schöne Überraschung.


Kathrin S. Trump: Wie soll es bei Audi nun bezüglich Diversity Management weitergehen? Welche Erfahrungen nehmt Ihr aus der intensiven Zeit des Parcours mit?

Denise Mathieu: Unsere gesamte Branche befindet sich in einem rasanten Wandel. Es gilt, diese Phase der Transformation für eine Veränderung der Unternehmenskultur zu nutzen. Wir wollen den Konzerngrundsatz „Wir leben Vielfalt“ nachhaltig mit Leben füllen und verstetigen. Dazu wollen wir die passenden Tools, Methoden und Projekte zur Verfügung stellen. Der Parcours war für unsere Führungskräfte und Mitarbeitenden ein wichtiger Impuls, um eigene Muster zu bemerken und bestenfalls zu brechen. Unsere Aufgabe wird nun sein, das Verständnis für Vielfalt noch tiefer und intensiver in die Unternehmensbereiche hinein zu tragen. Dabei zählen wir auch auf die Mithilfe unserer neu inspirierten Kolleg*innen.

Kathrin S. Trump: Herzlichen Dank, Denise, dass Du Dir die Zeit für das Gespräch genommen und uns intensive Einblicke in Eure Arbeit gegeben hast!

 


Bild: AUDI AG