Mehr weibliche Wissenschaftskarrieren in Würzburg

42 % der Masterstudierenden an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Würzburg sind Frauen. Unter den Promovierenden beträgt der Anteil der Doktorandinnen nur 33 %. Von den Lehrstuhlinhaberinnen und -inhabern waren im Wintersemester 2017/2018 nur 10 % Frauen – Je weiter man die akademische Karriereleiter an der Fakultät hinaufblickt, desto weniger Frauen finden sich.

Das wollten vier wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Doktorandinnen ändern und haben 2017 Women@WiWi ins Leben gerufen. Das Netzwerk will mehr Frauen für eine Promotion begeistern, die Arbeit von Forscherinnen sichtbarer machen und Nachwuchswissenschaftlerinnen an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät vernetzen. Wir dürfen das Netzwerk dabei begleiten, zu wachsen, sich zu professionalisieren und eine feste Institution an der WiWi-Fakultät der Uni Würzburg zu werden.

Der Women@WiWi Day am 26. Juni 2018 war ein weiterer Baustein der Arbeit des Netzwerks. Er richtete sich an Student*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Professor*innen und sollte Raum schaffen für Information, Vernetzung und Sensibilisierung für das Thema Gender Diversity und weibliche Wissenschaftskarrieren. Mit dem Vortragstitel "Think scientist - think male"richtete Ulrich F. Schübel, Leiter des Instituts für Diversity Management, zum Auftakt die Scheinwerfer direkt auf die Hauptherausforderung, wenn es um weibliche Wissenschaftskarrieren geht: die Vorstellung, dass der optimale Wissenschaftler ein Mann ist, publikationsstark, und der sein Leben voll und ganz der Forschung verschrieben hat. Der weitere Women@WiWi Day vermittelte dann den Kontrapunkt zu diesem hartnäckigen Bild in den Köpfen.

In einem interaktiven Parcours im Lichthof der Uni informierte das Netzwerk per Speeddating über Promotionsmöglichkeiten: Wie sieht der Alltag eine*r Promovend*in aus, welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es, welche Wege führen in die Promotion und wie kann eine Promotion mit Kind funktionieren? In einem Quiz testeten die Gäste ihr Wissen über Geschlechterfragen und Stereotype. Die Mechanismen, die zur Leaky Pipeline und der Schieflage in den (Wissenschafts-)karrieren von Männern und Frauen führen, machte unser GenderBrettspiel zum Perspektivwechsel und Rollentausch von Männern und Frauen erfahr- und diskutierbar.

In der Panel Discussion zum Thema „Gender Competence oder Gender Competition?“ diskutierten Prof. Dr. Stephanie Baumgarten (Financial Management & Entrepreneurship, FHWS), Prof. Dr. Richard Pibernik (Logistik & Quantitative Methoden, Dekan Wiwi-Fakultät der Uni Würzburg ), Ulrich F. Schübel (Institut für Diversity Management), Claudia Specht (Netzwerk Erfolgsfaktor Frau, Nürnberg, und Mitinitiatorin der Frauennetzwerks der DATEV eG) und Susanne Veldung (BWL und Marketing, Netzwerkgründerin Women@WiWi, Uni Würzburg) über ihre Erfahrungen zum Thema Chancengleichheit von Frauen und Männern auf der (wissenschaftlichen) Karriereleiter.

Um das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden, schuf der Weinempfang am Abend noch weitere Gelegenheiten für Professoren*innen, Alumni und Alumnae, Promovierende und Studierende, miteinander in Kontakt zu treten. Das Motto „Einladen, Ermutigen, Inspirieren – mit Networking zum Erfolg“.

Mehr über den Women@WiWi Day lesen Sie hier und mehr über unsere Arbeit mit dem Netzwerk erfahren Sie hier.